Der
Grüne Salon

im Schloss Stolpe

Umbau 1900

Die für die Renaissancezeit typischen Wandarkaden deuten darauf hin, dass dieser Raum zum im 16. Jahrhundert errichteten Herrenhaus gehört. Es wird vermutet, dass der Raum damals zusammen mit dem „Roten Salon“ für Verwaltungszwecke genutzt wurde.

Nach dem Umbau um 1900 nutzten die letzten gräflichen Bewohner den Raum als Empfangssalon. Da er jedoch nicht repräsentativ genug war, wurde die Decke um etwa 75 cm angehoben, was zur Folge hatte, dass der Fußboden in der darüberliegenden Abstellkammer knapp unter den Fensterbänken verläuft.

Während der DDR-Zeit, bis Mitte der 1960er Jahre, diente der „Grüne Salon“ als „Kulturraum“ der „Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft“. Hier stand der Fernseher, an dem die Dorfbewohner abends bei einem Bier gemeinsam Sendungen wie „Ein Kessel Buntes“ schauten. Der Bürgermeister nutzte den Raum auch für standesamtliche Trauungen vieler Stolper. Später wurde er als Gastraum der Konsum-Gaststätte genutzt.

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Abb. 1: Das Foto vom „Grüner Salon 1995“ zeigt den Raum in einem Zustand vor seiner umfassenden Sanierung. . Der Gesamteindruck vermittelt, dass der „Grüne Salon“ zu diesem Zeitpunkt dringend einer Renovierung bedurfte, um seinen historischen Charme wiederherzustellen.
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Abb. 2: Das Foto vom „Grüner Salon nach der Sanierung 2006“ zeigt den Raum in einem deutlich verbesserten Zustand. Die Schiebetür zum „Roten Salon“ wurde in zwei schwenkbare Türflügel umgebaut.

Sanierung 2020

Als die Gemeinde 1996 das Schloss übernahm, war der „Grüne Salon“ in einem relativ guten baulichen Zustand, und auch das originale Pitchpine-Parkett war noch gut erhalten. Die Tür zum „Roten Salon“ war seit dem Umbau um 1900 eine Schiebetür, die in die hohle Wand geschoben werden konnte. Bei den Sanierungsarbeiten 2005 wurde diese Schiebetür in zwei schwenkbare Türflügel umgebaut, und der Raum wurde provisorisch gestrichen. Zudem wurde eine Tür zur Terrasse eingebaut, die ursprünglich nicht vorhanden war.

Im Rahmen der denkmalgerechten Sanierung in den Jahren 2020 und 2021 wurden schadhafte Stellen an Decke und Wänden ausgebessert, und die historischen Fensterumrandungen sowie die Innenläden und das Wandpaneel rekonstruiert. Das noch erhaltene Parkett aus dem Jahr 1900 wurde ergänzt und abgeschliffen. Die Wände erhielten eine handgefertigte Tapete mit Jugendstil-Ornamenten, passend zum Namen „Grüner Salon“, in einem entsprechenden Grünton.

Gräfin Freda

Das Porträt der Gräfin Freda, gemalt in ihrem 28. Lebensjahr, ist eine Kopie des Original-Ölgemäldes von Franz von Lenbach aus dem Jahr 1900. Diese Kopie wurde dem „Förderverein Schloss Stolpe e.V.“ von ihrem Enkel Hans-Josef Graf von Schwerin geschenkt und hängt nun wieder an der Stelle, an der es bis 1945 hing. Der „Grüne Salon“ wurde mit antiken Möbeln im Stil eines Salons eingerichtet. Diese Möbel stammen aus Sachspenden von Freunden des Fördervereins oder wurden vom Verein erworben. Alle antiken Möbel wurden 2020 von einem Möbelrestaurator restauriert.

Heute wird der „Grüne Salon“ von Besuchern während der Pausen von Kulturveranstaltungen sowie bei Familienfeiern genutzt.

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Abb. 3: Das Porträt der Gräfin Freda von Schwerin, geb. von Kleist, gemalt von Franz von Lenbach im Jahr 1900, zeigt die Gräfin in einer eleganten und würdevollen Pose.